Jakob Bürcker aus Kesseltal in der Herrschaft Öttingen, wegen Ehebruchs und Unzucht zu Stuttgart gef., jedoch anstatt des strengen Rechts auf seine Bitte mit der Auflage freigel., sich mit Ruten ausschlagen zu lassen und sein Leben lang nicht mehr in das Fürstentum Württemberg zu kommen, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U. J. Bürcker war vor etlichen Jahren mit der verheirateten Margarete aus Dinkelsbühl im Lande herumgezogen und hatte sie dann noch wieder verlassen. Er nahm darauf Anna Gans, Tochter des Jörg Gans aus Leutershausen zur Ehefrau, verließ sie aber wieder und nahm erneut die gen. Margarete aus Dinkelsbühl zu sich. Zugleich zog seine rechtmäßige Ehefrau Anna aber mit Jörg Rosenkrantz, einem Landstreicher, etliche Jahre im Lande herum. Im letzten Jahr entschied jedoch das geistliche Gericht zu Augsburg, vor dem der A. und J. Rosenkrantz erscheinen mußten, daß der A. Margarete verlassen und seine Ehefrau Anna wieder zu sich nehmen solle. Nun aber einigten sich die beiden Männer dahin, daß der A. dem Rosenkrantz seine Ehefrau Anna gutwillig überlasse, während er die Margarete behalte; öffentlich gaben sie sich als vom geistlichen Gericht Geschiedene aus. Deshalb kamen sie vor kurzem vor die herzoglichen Räte und verordneten Eherichter, weil sie erreichen wollten, daß Margarete dem Jakob Bürcker und Anna dem Jörg Rosenkrantz als Ehefrauen zugesprochen werden, was ein Verstoß gegen Recht und Ordnung sowie gegen alle guten Sitten gewesen wäre. Daraufhin erfolgte ihre Gefangennahme.